die

Verrücke Schneider

BENCSIK BALÁZS

Balazs wurde in Zirc, in der Hauptstadt von Bakony [ein Gebirgsviertel in Ungarn] geboren. In seiner Kindheit möchte er Rennen mit seinem "Blech-Moskwitsch", mit einem pedalgetriebenen Blechwagen, der wie der sowjetische Mittelklasse-Wagen der damaligen Zeiten aussah. Nicht einmal das Gartentor konnte ihn zurückhalten, mit einem großen Schwung und Vollgas hatte er das Tor durchbrochen um freie Bahn zu gewinnen. Er war kurz später auf das Fahrrad umgestiegen und sammelte reichlich viele Platzwunden, da ihm die Geschwindigkeit nie genügend schnell war. Es stellte sich auch sehr schnell heraus, wie gut er mit den Werkzeugen auskommt und wie kreativ er die Fahrräder für schneller und robuster machen konnte. 
Es dauerte nicht lange bis er dann ein Auge auf seines Vaters Simson Mofa geworfen hatte. Damit war sein Schicksal auch entschieden, gleich nach der ersten Runde hatte er sich für immer in die Welt der Motoren, Getriebe und Bremsen verliebt. Es bestand keine Frage, er bildete sich weiter in dieser Richtung. Er hatte die Fachschule als Maschinenbauingenieur mit Auszeichnung absolviert und schon während der Ausbildungsjahre etliche Fahrzeuge gebaut. Zuerst hatte er starke Crossmotorräder gebaut, aber schnell war er auf vier Räder umgestiegen. Balázs hatte schon immer von einem starken Auto geträumt und hatte eins für sich gebaut. So gut, dass er damit gleich mehrere Trophäen einsammeln konnte, sein Selbstbau-Wagen wurde als das Beste seiner Klasse ausgezeichnet und damit katapultierte er sich auf Anhieb in die Topklasse dieser Branche. 
Auf einer Veteranauto-Ausstellung traf Balázs Ádám. Es dauerte nicht lange bis sie einig wurden, dass EK Auto mit guten Bezugsquellen in den USA, mit perfekt ausgebauten kommerziellen Hintergrund und die von Balázs gegründete Firma Krazy Kutters, welche sich für die Restaurierung von Altautos und für den Bau von Individualfahrzeugen, echten Kraftprotzen, spezialisiert, einander sehr gut ergänzen und zusammen weitreichende Synergieeffekte ausschöpfen können. 
Seit Jahren dauert schon diese Symbiose, die wie geschmiert funktioniert. EK Auto kauft restaurierungswürdige Schätze aus den USA, Krazy Kutter zerlegt diese in Stücke, restauriert, erneuert oder baut Teile zum Originalzustand nach und baut sie dann wieder zusammen. Dann lässt EK Auto sie als Oldtimer-Autos zu oder zertifiziert sie. Die so sorgfältig und perfekt restaurierten Autos werden dann wieder von EK Auto im In- oder Ausland verkauft. Balázs ist ein sehr begabter Meister seiner Branche und hat viele ikonische Fahrzeuge gebaut. Sein Meisterwerk ist das Krazy Kutter Hot-Rod, das protourer Trans Am, oder das aus 1968 stammende Impala mit einem teuflisch starken Schrauben-Kompressor aufgebesserten Motor.

 

KISS ÁDÁM

Adam unterschneidet sich in vielen Hinsichten von einem echten Autofanatiker. Er wurde irgendwann in den 80-er Jahren geboren, er war in einer großen Familie aufgewachsen, aber keiner in seiner Familie war so richtig heiß auf Autos. Es ist kein Wunder, dass der kleine Ádám sich auch nicht besonders für Motoren und Reifenrauch interessierte. Na ja, er hatte zwar auch ein paar Matchbox in seinem Spielkasten oder im Schrank, aber eher nur zur Dekoration. Er hatte sich auch nicht besonders für Amerika und am wenigsten für schnelle Autos interessiert. Ihm hatten damals Big Daddy, Don Garlitz oder Jimmy Shine gar nichts gesagt….
Ein Teil von Adams Familie lebt jedoch in Florida. Vor guten 10 Jahren hatte dann Ádám einen Besuch in Florida abgestattet und bei seinem Schwager hatte er ein paar außergewöhnliche Schönheiten, na ja, klassische Autos gesehen. Er hatte auch schnell begriffen, dass auf amerikanischen Straßen keine Opels und Fiats fahren, er konnte dort Kraftprotzen sehen und erkannte, wie schön gut erhaltene Veteranen der Autoindustrie sein können. So weit ging es dann jedoch noch nicht, dass er für sich ein aufgepeppeltes Corvette oder so etwas wünschte. Ádám war jedoch nicht mit leeren Händen nach Hause geflogen, er hatte einen großen Stadt-Geländewagen gekauft und nach Ungarn verfrachtet und hier sehr schnell verkauft. Die Transaktion hatte gutes Geld eingebracht, Reiz genug zum Wiederholen. Dann wurde EK Auto geboren und wächst seitdem ständig weiter. Ádám ist also der Gründer und Teilinhaber der Firma EK Auto. Er repariert selbst keine Autos, wechselt nicht einmal Zündkerzen, aber versteht schon sehr gut, wie man wertige Veteranautos in den USA findet, wie man perfekt restauriert und dann erfolgreich verkauft. Und nicht nur in Ungarn, er hat schon viele Autos in den Nachbarländern verkaufen können. Er hat sogar ein aus den USA importiertes und in Ungarn prachtvoll restauriertes Veteranauto wieder in den USA gut verkaufen können und es war sicher nicht das letzte Geschäft in dieser Richtung. 
Heute fährt Ádám selbst ein starkes Auto aus Amerika, manchmal trinkt er schon ein Gläschen Whisky und Tätowierungen hat er auch schon …  

BALÁZS UND DIE AUTOS

Gleich nachdem er den Führerschein bekommen hatte, wünschte er für sich ein heißes Auto. Balázs hatte schon immer ein Auge für amerikanische Pickups gehabt, aber in den 90-er Jahren war es praktisch unmöglich, ein solches Auto in Ungarn zu erwerben und im Betrieb zu halten. Er baute also eins für sich selbst. Der Ausgangspunkt war ein altes russisches „IZS”, welches so vom Rost zerfressen war, das eigentlich die ganze Karosserie aus viel Stahlplatten neugebaut werden musste. Das Ergebnis überraschte sogar Fachleute: ein gelb lackiertes Auto war geboren, mit breiten Reifen, mit per Knopfdruck öffnenden Türen und natürlich mit einem unwahrscheinlich starken Motor. Balázs drehte mit diesem Pickup gleich eine Runde um den Plattensee. Wo er mit dem Pickup unterwegs war oder wo er es abstellte, Balázs machte überall Show. Er verbrachte dann die ganze Sommersaison beim Plattensee, er verdiente sein Geld dort als Leiter eines Mopedverleihgeschäfts. An Mangel an Gesellschaft leidete er nie, das gelbe Monster lockte Jungs und Mädels an, wie der Honig die Bären... 
Im Herbst dann kommt die große Liebe für einen 1982 Cadillac DeVille Sedan. Dann wartet bei der Reparaturwerkstatt ein 1977 Pontiac Firebird Esprit, 305 CUI. (Es war ein echtes Puzzlespiel, da das imposante Auto aus den USA in Teilen zerlegt, in mehreren Kisten verpackt, angekommen war.) Es dauerte beinahe 2 Jahre, bis Balazs das Auto aus den vorhandenen und einzeln aufgebesserten, restaurierten Teilen zusammengebaut hatte und die fehlenden Teile besorgen oder nachbauen konnte. Pech, dass sich ein paar Tage bevor er mit dem Auto fertig war, die Gesetze in Ungarn änderten und der Wagen in dieser Form nicht zugelassen werden konnte. Er fand dann ein anderes Auto für sich: das neue Wunder war ein 1981 Pontiac Turbo Trans Am. Das Auto ist bis heute im Besitz von Balázs. Inzwischen hatte er es als einen ProTourer umgebaut: Es hat heute einen 462 CUI Big Block, ein Fahrgestell mit 4 Schwingen, das Auto läuft auf  20" Alufelgen. Die Zulassungsregeln begrenzen aber nicht die Fantasie des Balázs: Er denkt immer groß und baut dann mit seinem besten Freund, Attila Szabó ein radikales Hot Rod und mit dem gleichen Schwung gründen sie zusammen die Firma Krazy Kutters Speed Shop. Es war keine leichte Aufgabe, die Teile zu dem eigentlich aus 1930 stammenden Auto zusammenzustellen, aber das Ergebnis kann nur in Superlativen dargestellt werden: Das Krazy Kutter Hot Rod gewann im Jahr 2010 die ungarische Autobau-Meisterschaft. Das attraktive und teuflisch starke Ungetüm mit dem entsprechenden Donnern ist überall der Höhepunkt aller Shows und Ausstellungen wo überall es gezeigt wird. 
Balázs sucht aber ständig neue Herausforderungen. Er hatte mit großem Glück einen Schraubenkompressor 6-71 ergattert. Dazu braucht man aber ein entsprechend gut ausgerüstetes, starkes Auto. Er bat bei EK Auto um Hilfe und Ádám fand das passende Projekt-Auto in den Staaten und holte es nach Ungarn. Damit war gleich eine untrennbare Beziehung zwischen EK Auto und Krazy Kutters Speed Shop entstanden: Ádám besorgt die restaurierungswürdigen Autos in den USA, die dann bei Krazy Kutters mit viel Können und geschickten Händen neugeboren, mit feinster Sorgfalt restauriert an Kunden im In- und Ausland wieder von EK Auto verkauft werden. Das Geschäft läuft wie geschmiert und immer mehr prachtvoll restaurierte Objekte werden in der internationalen Fachpresse und in den Medien gelobt, das Firmengespann EK Auto – Krazy Kutters hat sich in dieser Branche mehr als erfolgreich etabliert. 

ÁDÁM UND DIE AUTOS

Wie früher erwähnt, für Ádám waren die amerikanische Autos nicht bekannt. Na ja, er hat schon über Mustangs und Corvettes gehört, aber das war damals alles. Er hat lange darüber nachgedacht, wie sollte er eigentlich mt seinem Autogeschäft anfangen, was für ein Auto sollte er für sich kaufen, was dann zu Hause gewinnbringend verkaufen kann. Er hat Hilfe von seinem Cousine, Péter eingeholt und hat ihn darüber überzeugt, dass sie zusammen sollten mit diesem Vorhaben anfangen. Peter, als beruflicher Fahrer deutlich mehr über die Autos wusste. Sie haben letztendlich zusammen zwei Autos für sich selbst gewählt: Ein ’69 Firebird und ein ’78 Silver Anniversary Corvette. Das Firebird war ein absoluter Volltreffer: Ihr erstes Veteranauto war eine mit Kompressor als Pro-Street gebaute Bestie. Das andere Auto, das Corvette auch ein guter Kauf war, es wurde von einem Producer gekauft, wer in seinem Garage unter anderem das bei der Dreharbeiten von Miami Vice benutztes Ferrari Testarossa hatte. Die zwei Autos wurden per Container nach Ungarn gefrachtet, aber schon bevor die Autos angekommen waren, die zwei Jungen haben ihr neu angebahntes Geschäft mit effektiver Werbung aufgebaut. Durch die gute Werbung und mit der guter Überzeugungskraft von Péter gelang es ihnen so aus dem Katalog ein ’66 Ford Mustang Coupe und ein’72 Ford Mustang Convertible zu verkaufen, einfach nur anhand von Produktbildern. Die Autos sind nach Ungarn angekommen und sie wurden an verschiedenen Festivals, Ausstellungen vorgestellt. Es wurde sehr bald klar, dass das Corvette in wirklich gutem und in originellen Zustand ist, aber das Firebird komplett restauriert werden soll. Währenddessen liefen viele Anzeigen überall, die Kunden kamen in Scharen und Ádám hat das Corvette auch verkauft. Die Mannschaft hat mit der Restaurierung (bzw. mit dem Umbau) des Firebirds angefangen. Sie haben entschieden, aus dem Auto ein Pro-Street-Car zu bauen, jedoch in einer Version, die auch für das normale Straßenverkehr zugelassen werden kann. Dass war der Punkt, wann Ádám schon den Rausch  des Benzinduftes zu fühlen begann....

Nachdem das Corvette verkauft wurde, sie haben  zwei neue Autos gekauft: ein goldfarbenes ’79 Firebird und ein ’68 Impala Fastback – das war das Auto, in welchem später Balázs auf Anhieb verliebte. Das ’68 Impala Fastback für alle Beteiligten ein maßgebendes Auto geworden ist: Es wurde schnell der Flaggenschiff des Unternehmens geworden. Ádám und Péter haben es fast überall in dem Land vorgestellt, sie nahmen damit an jeder möglichen Veteranauto-Veranstaltungen und Ausstellungen teil. Ádám begann das goldfarbene Firebird zu benutzen, nur so für den tagtäglichen Bedarf und hat nebenbei auch einen Käufer für das Impala gefunden. Es kamen weitere, neue Autos vom Übersee: Er hat in den USA ein ’77 Blazer, ein ’74 Lincoln und zusammen mit seinem Freund auch ein  ’91 Corvette gekauft. Ádám wurde also angesteckt, die imposanten amerikanische Autos haben auch ihn unwiderruflich verzaubert und seitdem kauft und verkauft er die Autos. Die Firma hat auch ganz schön gewachsen, neue Verträge wurden mit den möglichen amerikanischen Zulieferer und Autoagenten geschlossen, sie haben schon Projektautos auf ihrer Angebotsliste, ihr Werkstatt wurde zusammen mit Balázs eröffnet und Ádám hat erfolgreiche Geschäfte in Russland, Deutschland, Slowakei und Polen abgeschlossen. Mit mühsamer Arbeit und mit aberhunderten von Arbeitsstunden wurde inzwischen auch das ’69 Firebird komplett restauriert und  die Jungs haben sich entscheiden, das neugeborene Auto in den USA zu verkaufen. Es war nicht schwer für dieses Prachtstück einen neuen Besitzer zu finden. Das Geschäft ist so gut gelungen, dass es unbedingt wiederholt werden soll. Die Jungen arbeiten schon eifrig daran...